Köln ist eine lebendige Stadt, geprägt von einer beeindruckenden kulturellen Vielfalt. Die innovative und experimentierfreudige freie Szene bildet einen unverzichtbaren Bestandteil dieses kulturellen Spektrums. Ergänzend dazu spielen die städtischen Institutionen eine zentrale Rolle, indem sie mit ihren großartigen Angeboten die Vielfalt bereichern. Beide Seiten arbeiten nicht gegeneinander, sondern verstärken sich gegenseitig – gemeinsam sind sie die Säulen des kulturellen Lebens in Köln.
Als eine der größten Musikhochschulen Europas sind wir, die Hochschule für Musik und Tanz Köln, tief in dieses kulturelle Ökosystem eingebunden. Unsere Studierenden, Lehrenden und Alumni prägen die musikalische und tänzerische Landschaft dieser Stadt, sei es in der freien Szene oder in institutionalisierten Strukturen. Umgekehrt inspiriert und fördert diese Kulturlandschaft unsere Hochschule auf vielfältige Weise – eine gegenseitige Wechselwirkung, die Kreativität und Innovation in der Stadt ermöglicht. Nicht zuletzt macht diese einen Teil der Attraktivität der Kölner Hochschule für Studierende und Lehrende aus.
Die geplanten Kürzungen im Kulturbereich durch die Stadt gefährden jedoch diese Vielfalt. Sie hätten weitreichende negative Folgen für die Attraktivität Kölns als Kulturstadt und auf die Stadtgesellschaft. Kultur und Kunst haben immense Potenziale und gesellschaftliche Bedeutung in einer Zeit, in der internationale Krisen den Alltag bestimmen sowie große Wachsamkeit gegenüber extremistischen Tendenzen und antidemokratischen Kräften nötig ist. Daher braucht es gerade jetzt eine starke Partnerschaft zwischen Politik, Kunst und Kultur.
Wir appellieren daher an die Stadt, die Kürzungen zu überdenken und den Dialog mit betroffenen Initiativen und Institutionen zu suchen. Nur im gemeinsamen Austausch können nachhaltige Lösungen gefunden werden. Hierfür gilt es gemeinsam einzutreten.
Für das Rektorat der Hochschule für Musik und Tanz Köln
Prof. Tilmann Claus | Rektor