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Chorkonzert - "Herr, höre mein Gebet"

unter der Leitung von Prof. Christopher Brauckmann

Mit dem Chor der Hochschule für Musik und Tanz Köln und dem Kammerchor der Propsteimusik Bochum


PROGRAMM
Max Bruch:
Gebet
Felix Mendelssohn: Richte mich, Gott
Willy Burkhard: Ich hebe meine Augen auf
Claudio Monteverdi: Cantate Domino
Arvo Pärt: Bogoroditsye Dyevo
Jon Tavener: Mother of God, here I stand
Eric Whitacre: Sainte chappelle
Josef Rheinberger: Vater unser, JWV 14
Norman Luboff: Deep river
Moses Hogan: Joshua fit the Battle of Jericho

 

„Herr, höre mein Gebet!“ Beten? Ja, beten! Zu beten ist schon lange nicht mehr out: „Wer betet, ist glücklicher und lebt länger“, verkündete vor einiger Zeit schwungvoll eine amerikanische Studie: Beten sei also vielversprechender Weg allseitiger Selbststärkung. Dagegen diskutiert ein deutsches Ärzteblatt (nicht nur mit ernstem Ton) kritisch eine andere Studie, nach der Gebete Anderer für kranke Menschen womöglich sogar Schaden anrichten können. Und vor einigen Wochen erst hieß es hier bei uns in Deutschland: „Der Taylor-Swift-Gottesdienst. In Heidelberg beten mehr als 1000 Menschen zur Musik der Pop-Ikone“. Ungeachtet der Trends vieler Jahre und Jahrzehnte scheint also: Menschen wenden sich wieder gelegentlich oder sogar grundsätzlich an höhere Mächte. Sei es, wenn es mal wirklich ausweglos wird, oder um aus vollem Herzen zu danken, wenn es das Leben mit all seiner Schönheit hereinbricht. Vielleicht gehört Beten, gehört gen Himmel gerichtete Innerlichkeit, ja doch eng zum Urmenschlichen dazu.
 
Worum es im christlichen Sinne beim Beten gehen kann, ist sicher allzu lang in vielen Verengungen und Extremen stecken geblieben. Irgendwo zwischen Frömmigkeit und „Frömmlerei“, zwischen spiritueller Magie und lernbaren Techniken der Achtsamkeit und Selbstoptimierung, zwischen überschwänglichem Worship oder sogar ganz wirtschaftlicher Religiosität: do ut des, ich gebe, damit du gibst.
 
Alle zehn a cappella-Chorwerke in diesem Konzert haben das Gebet als ihr Leitthema. In vielen verschiedenen Nuancen versuchen sie allesamt diesem schwer zugänglichen Kern des Gebets nahezukommen und besondere Akzente, Affekte, ja Spähren vom Beten textlich und klanglich in greifbare Nähe zu holen:
In allen Geschichten und Beter-Portraits geht es dabei immer um das Ich mit allem, das mit all dem, was es ausmacht, schonungslos vor dem Angesicht Gottes sein will.
Das betende Ich will lebendiges Geschehen, will sich Ausdrücken wollen und dürfen in einem Beziehungsverhältnis. Es hofft dabei auf eine Wirkung, auf Resonanz, auf Verwandlung, und zwar ganz persönlich ebenso wie gemeinschaftlich; und dies in allen denkbaren Facetten menschlicher Existenz.

Lassen Sie sich mitnehmen in die klanglichen Gebetsräume unserer Chorwerke, in die durch-beteten Lebenswelten der Protagonisten, in die Klage, die Furcht, die Aggression, die Freude und den Jubel jener, die sich wirklich etwas von ihrem Gott erhoffen, weil sie sich mit ihm verbunden wissen.
(Andie Ruster)

Datum Sonntag, 07.07.2024
16:00 Uhr
Ort Basilika St. Aposteln
Neumarkt 30
50667 Köln
Eintritt
frei
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