Mit Studierenden der HfMT Köln
LIBRETTO/ REGIE Andreas Durban
DIRIGAT Marc Vogler
KLAVIER / MUSIKALISCHE PROBENLEITUNG Hanyoung Yoo / Denis Ivanov
KOSTÜME Angela Schütt
LICHT Thomas Vervoorts
Das Scheitern des „American Dream“
Zu Beginn des Wintersemesters 2024/25 darf sich das Konzertpublikum auf eine spannende Musiktheater-Uraufführung eines bekannten literarischen Werks freuen. Mit „The Great Gatsby“ haben sich der Leiter des Literaturoper-Projekts an der HfMT Köln Andreas Durban (Libretto und szenische Umsetzung) und der junge Komponist Marc L. Vogler einen Roman ausgesucht, in dem der Autor F. Scott Fitzgerald scharfe Kritik an der amerikanischen Gesellschaft der Zwanziger Jahre übt.
Inmitten der „Roaring Twenties“ veröffentlichte Fitzgerald seinen Roman, dessen Geschichte im Sommer 1922 in West Egg auf Long Island, einer wohlhabenden Gegend von New York spielt. Jay Gatsby stammt aus ärmlichen Verhältnissen. Er baut sich durch illegalen Alkoholschmuggel und andere unmoralische Aktivitäten ein stattliches Vermögen auf, führt opulente Partys durch und scheint den „Amerikanischen Traum“ - der besagt, dass jeder Mensch durch harte Arbeit und unabhängig von seinem derzeitigen Wohlstand in der Zukunft einen höheren Lebensstandard erreichen kann - verwirklicht zu haben. Dabei wird letztlich sein Streben nach Akzeptanz der High Society sowie das Erreichen des gleichen Status von äußeren Kräften verhindert: In der New Yorker Elite findet seine materialistische Lebensweise keine ehrliche Anerkennung und ob es für das Herz seiner geliebten Daisy reicht, ist auch fraglich.
Mit seinem populären Roman übt Fitzgerald scharfe Kritik an der amerikanischen Gesellschaft, die zunehmend von der Konsumkultur besessen ist und den „Amerikanischen Traum „als Höhepunkt des Wohlstands“ fehlinterpretiert. Eine Illusion, die viel verspricht und an sich selbst scheitert.
Fitzgerald war der literarische Wortführer des "Jazz Age". Er hat das glitzernde New York der Zwischenkriegsjahre, das sich für die Rhythmen von Duke Ellington und Louis Armstrong begeisterte, eingefangen, ohne die Frage auszublenden, ob dieser Glanz trügerisch sei.
Auch Marc L. Vogler greift in seiner Komposition auf Jazzelemente zurück. Er instrumentiert das Stück für zwei Klaviere plus Trompete, Vibraphon, E-Bass und Drumset. Letztere werden als Jazz-Combo auf der Bühne platziert. Dabei komponiert er die Oper aus einer sehr ironischen, postmodernen Haltung heraus, mit zahlreichen Anspielungen an die amerikanische Popkultur des 20. Jahrhunderts, im Besonderen die Pop Art, aber auch die Minimal Music rund um Reich und Adams. Somit ist GATSBY die wahrscheinlich amerikanischste, aber auch die cineastischste Oper, die Vogler bisher geschrieben hat. Er formuliert dazu: „Diderot soll gesagt haben, als junger Mensch habe er zwischen der Sorbonne und der Komödie geschwankt. Im Prinzip kann man sich die Oper musikalisch genauso vorstellen, als ein Schwanken zwischen Stilen, zwischen so genannter Hoch- und Popkultur. Am liebsten collagiere ich, was nicht zusammengehört und komponiere mit Kontrasten. Ich karikiere, was gekannt wird und liebe, was verkannt wird.“
Freuen Sie sich also auf einen spannenden Musiktheater-Abend im Konzertsaal der HfMT Köln.
Datum |
11.10.2024 (Premiere) 12.10.2024 14.10.2024 |
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Ort |
Konzertsaal
Unter Krahnenbäumen 87 50668 Köln |
Eintritt |
6,— €
Karten an der Abendkasse und bei kölnticket. Studierende und Hochschulangehörige haben freien Eintritt bei vorheriger Anmeldung unter reservierungen@hfmt-koeln.de |