Komponistinnen im Fokus II

Das Herbstkonzert der Kölner Orchestergesellschaft

Fanny Hensel: »Ouvertüre C-Dur«
Ludwig van Beethoven: »Klavierkonzert Nr. 3« c-Moll, op. 37
Franz Schubert: »Sinfonie h-Moll – Unvollendete« D759

Kölner Orchestergesellschaft
DIRIGENT Witolf Werner
SOLIST N.N.

Fanny Hensel war eine hochbegabte Pianistin, Komponistin und Dirigentin. Hervorragend ausgebildet, genau wie ihr Bruder Felix Mendelssohn-Bartholdy, komponierte sie ihr Leben lang. Fanny darf jedoch den Weg ihres Bruders nicht einschlagen. Sie soll sich als Frau um Haushalt, Feste und Familie kümmern. Und dabei zeigen ihre Werke, dass sie weder ihrem Bruder, noch anderen Romantikern ihrer Zeit in etwas nachstand. Paradebeispiel dafür ist ihre Ouvertüre in C-Dur, ein etwa zehnminütiges Stück für Orchester. Voller glitzernder Melodien und stimmungsvoller Orchestrierungen ist dieses sehr repräsentativ für ihren Stil. Von lyrischen Bläsersoli bis hin zu üppigen Streichersätzen zeigt die Ouvertüre Fannys brillante Nutzung des gesamten Orchesters sowie ihre Fähigkeit, harmonische Sprache und Rhythmus zu verschmelzen.
Im Jahr 1800 entstand Beethovens 3. Klavierkonzert, in dem erstmals das Orchester dem Klavier als Partner gleichberechtigt gegenübersteht. Orchester und Klavier interagieren miteinander, spielen sich musikalische Bälle zu … Dies ist neu und in der Zeit der Entstehung des Konzerts sensationell. Gut zwanzig Jahre später beginnt Franz Schubert mit seiner Arbeit an der »Sinfonie h-Moll«. Vollendet hat er das Werk nie, sodass der Komposition der Titel »Unvollendete« hinzugefügt wurde. Keine Sinfonie klingt so düster und bedrohlich, stellt rätselhafte Klangwelten blumiger Walzerseeligkeit gegenüber. Dennoch übt sie in all Ihrer Gegensätzlichkeit eine große Faszination auf die Zuhörer aus.