Constanze.Schellow@hfmt-koeln.de |
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Anschrift |
Hochschule für Musik und Tanz Köln Turmstr. 3-5 50733 Köln |
Constanze Schellow ist seit 2019 Juniorprofessorin für Wissens- und Vermittlungskulturen im Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Sie ist wesentlich am Aufbau und der Gestaltung des Studien- und Forschungsfbereichs Tanzvermittlung am Zentrum für Zeitgenössischen Tanz beteiligt. Zuvor war sie Gastprofessorin für Angewandte Tanzwissenschaft und Performancetheorie am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin sowie Lehrbeauftragte u.a. an Universitäten in Hildesheim und Berlin.
Schwerpunkte von Constanzes Lehre und Forschung liegen quer zu schematischen Grenzziehungen zwischen Theorie und Praxis. Sie untersucht Körper und Bewegung in ihren reflexiven und transformativen Möglichkeiten in unterschiedlichen sozialen, kulturellen, ökonomischen und politischen Kontexten. Dazu initiiert sie vom Tanz aus Kooperationen mit Praktiker*innen und Institutionen diverser Arbeitsfelder. Wesentlich für ihr künstlerisch-wissenschaftliches Profil ist außerdem die dramaturgische Arbeit mit Choreografinnen wie Eva Meyer-Keller, Simone Aughterlony oder Doris Uhlich.
Nach einem Studium der Theaterwissenschaft, Philosophie und Performing Arts in Berlin und Antwerpen arbeitete Constanze als Journalistin und Redakteurin mit einem Fokus auf Tanz und Performance (u.a. Theater der Zeit, Tanzjournal, Goethe Institut). Seit dieser Zeit begleitet sie das Interesse an einer kritisch differenzierenden Auseinandersetzung mit der Macht, Materialität und Produktivität von Diskursen. Ein Gastlehrauftrag am Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin und die Entwicklungsmöglichkeiten experimenteller wissenschaftlicher Praxis im Kunsthochschulkontext motivierten sie zur Rückkehr in die Wissenschaft und zur Promotion als Stipendiatin des Schweizerischen Nationalfonds an der Universität Bern.
Constanzes mit dem Tanzwissenschaftspreis NRW ausgezeichnete Promotion „Diskurs-Choreographien“ erarbeitet eine Diskursanalyse tanzwissenschaftlicher Argumentationsmuster in der Theoretisierung zeitgenössischer Tanzstücke in Westeuropa seit den 1990er Jahren. In der Folge leitete sie an der HfMT u.a. das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte internationale Forschungsprojekt „Theoretical turn? Zur Institutionalisierung von Theorie/n in der zeitgenössischen Tanzausbildung“ (2018-2021) u.a. in Kooperation mit SNDO Amsterdam, P.A.R.T.S. Brüssel, Uniarts Stockholm, HZT Berlin.
Constanze ist Mitbegründerin des „Instituts für Ausufernde Dramaturgien“ (IfAD), einer Residenzplattform für dramaturgisch-künstlerische Zusammenarbeit im Tanz im Dialog mit Praktiker*innen u.a. der Anthropologie, Physik, Philosophie und Demokratieforschung.
Mit Studierenden des MA Tanzwissenschaft, dem Landesbüro Tanz und dem Onlinemagazin tanz.netz gründete sie 2024 das Projekt „Bewegungsmelder – Nachwuchswerkstatt für Tanzjournalismus aus NRW“.
Seit 2024 ist Constanze 1. Sprecherin der AK|T – Ausbildungskonferenz Tanz.
Monographien
Diskurs-Choreographien. Zur Produktivität des ‚Nicht‘ für die zeitgenössische Tanzwissenschaft. München: epodium 2016.
56 ways (not) to. Antwerpen: Posthoogeschool for Podiumkunsten (Edition 01) 2009.
Herausgeberschaft
Hg. m. Evelyn Buyken: Halt-Haltung-Verhaltung. Künstlerische Forschung an den Schnittstellen sozialer, pädagogischer und wissenschaftlicher Beziehungen (Arbeitstitel), open-access Publikationsreihe Musiconn/Kölner Beiträge zur interdisziplinären Musikforschung, Köln 2022.
Hg. m. Nadja Elia-Borer, Nina Schimmel, Bettina Wodianka: Heterotopien. Perspektiven der Intermedialen Ästhetik. Bielefeld: transcript (Reihe: medienanalysen) 2013.
Webbasierte Projekte
Mitarbeit an Struktur und Konzeption von Scores of Matters m. Eva Meyer-Keller,
realisiert in Kooperation mit Das dynamische Archiv
http://scores-of-matters.de/form
Aufsätze (Auswahl)
“Living (with) choice. Improvisation and the intimacy of doingness” (m. Allison Brown, Evelyn Buyken), in: Arnold Jacobshagen, Sabine Meine, Michael Rappe (Hg.): Ins Offene. Die Kunst des Improvisierens (Reihe „Musik – Kultur – Geschichte“, Königshausen und Neumann, i.E.
“To make visible what had no intention of being seen.” In: Marta Keil, Joanna Leśnierowska: Choreography: strategies. Art Stations Foundation, National Institute of Music and Dance, Museum Susch, Poznań-Warsaw 2021 (polnische Ausabe; englische Ausgabe i.E.)
„Wie man in verschiedene Richtungen auseinanderläuft. Einige fragmentierte Bemerkungen zu künstlerisch-wissenschaftlichen Lehrformaten in der Tanzausbildung. Oder: Eine Übung im feeding back.“ In: Yvonne Hardt/Martin Stern (Hg.): Körper - Feedback - Bildung. Modi und Konstellationen tänzerischer Wissens- und Vermittlungspraktiken. München 2019, S. 158-174.
„Probst du noch oder forschst du schon? Zur Institutionalisierung von Forschung im Kontext des zeitgenössischen Tanzes“. In: Torsten Meyer, Jane Eschment, Aurora Rodonò (Hg.): Arts Education in Transition. Ästhetische Bildung im Kontext kultureller Globalisierung und Digitalisation, München: kopaed, Reihe „Kunst Medien Bildung“, 2020.
„Manifestationen. Das ‚No‘ des Tanzes und die Inszenierungen der Tanzforschung“. In: Burcu Dogramaci, Katja Schneider (Hg.): „Clear the Air“. Künstlermanifeste in Choreographie, Performance Art und bildender Kunst seit den 1960er Jahren, Bielefeld: transcript 2017, S. 81-98.
„Perform Spectatorship or Else ... Der emanzipierte Zuschauer als Figur auf der Bühne des Tanz- und Theaterdiskurses“. In: Marc Caduff, Stefanie Heine, Michael Steiner (Hg.): Die Kunst der Rezeption. Bielefeld: Aisthesis 2015, S. 21–39.
„Disziplinierung der Disziplin – Konstitutionsprozesse der Theater- und Tanzwissenschaft“ (m. Maria-Elisabeth Heinzer, Beate Hochholdinger-Reiterer, Andreas Kotte; darin: Abschnitt zur Tanzwissenschaft). In: Ulrike Haß, Moritz Hannemann, Judith Schäfer, Milena Cairo (Hg.): Episteme des Theaters. Aktuelle Kontexte von Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit, Bielefeld: transcript 2016, S. 619-633.
not not a lecture. two commentaries (m. Sara Manente), in: Scores #2, Tanzquartier Wien 2012, S. 102–115.
„Kritik versus Kritische Praxis?“. In: Sabine Gehm, Pirkko Husemann, Katharina von Wilcke (Hg.): Wissen in Bewegung – Perspektiven der künstlerischen und wissenschaftlichen Forschung im Tanz (Bd. 8 TanzScripte), Bielefeld: transcript 2007, S. 263–268.
„Von ballets und BALLETTEN! – Willi Baumeisters Bühnenbilder für das Stuttgarter Ballett“. In: Marion Ackermann, Felicitas Baumeister (Hg.): Im Rampenlicht, Katalog des Kunstmuseums Stuttgart zur Ausstellung baumeister als Bühnenbildner, Berlin u. München: Deutscher Kunstverlag 2007, S. 38–50.
„Brainstorming im Windschatten – zum Symposium mode 05“. In: Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Cornelia Albrecht, Franz Anton Cramer (Hg.): Tanz(Aus)Bildung – Reviewing Bodies of Knowledge, München 2006, S. 189–211 (Deutsch/Englisch).
Übersetzung
André Lepecki (aus dem Englischen): „Sich als Ding bewegen. Choreografische Kritiken des Objekts“. In: Nadja Elia-Borer, Nina Schimmel, Constanze Schellow, Bettina Wodianka (Hg.): Heterotopien. Perspektiven der Intermedialen Ästhetik, Bielefeld: transcript (Reihe: medienanalysen) 2013.
Lexikonartikel
Lemma „Diskursanalyse“, in: Tanz und Theater. Handbuch für Wissenschaft und Studium, i.E. Rombach 2023.
„Tanz als Audiovision“, Überblicksartikel Tanz. In: Dieter Daniels, Sandra Naumann (Hg.) Audiovisuology. See this sound: An Interdisciplinary Compendium of Audiovisual Culture, Köln: Verlag der Buchhandlung König 2010.
Zeitschriftenartikel (Auswahl)
„Sehen lassen, was nicht geschah, um gesehen zu werden. Das choreografisch-diskursive Format walk+talk von Philipp Gehmacher“, in: Forum Modernes Theater, 26 (2011 [2014]), S. 169–180.
„In actu negotiations of the stage as a spectrum of im/possible movements. Grounding alternative spatiotemporal experience in Philipp Gehmacher’s series “walk+talk“, in: Performance Research: On Scenography, 18.2 (Mai 2013), S. 135–143.
(thematische Auswahl)
Living (with) choice. Improvisation and the intimacy of doingness m. Allison Brown, Evelyn Buyken, Ringvorlesung der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Online, 12.5.2021
Whose reflexion? On the development of new artistic-academic teaching profiles in Dance Education, Symposium Körper – Feedback – Bildung, Zentrum für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln, 5.5.2018
Impossible exercise or new virtuosity? Theory, dance and performance, Workshop und Vortrag, National Dance Center Bukarest, 9.10.2016
On Dance (and) Dramaturgy, Kaywon University for Art & Design Seoul, 30.9.2016
And then she said: „We must speak or we are spoken for”, Research Academy der Hochschule der Künste Zürich, 30.8.2016
Probst du noch oder forschst du schon? Zur Institutionalisierung von Forschung im künstlerischen Kontext, Symposium transversal research – zeigen. wissen. bilden, Institut für Kunst & Kunsttheorie, Universität Köln, 16.7.2016
Critique Light? Or: What is your discourse? Confronting the institutionalization of theory in contemporary dance education, Konzeption und Input im Rahmen des gleichnamigen Panels, Tanzkongress Deutschland, Hannover, 18.6.2016
Form and/of Exercise: „I can only exercise what I can do myself ...“ (Michel Foucault), Lecture Demonstration (m. der Choreographin Isabelle Schad), Zentrum für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln, 9.1.2016
Manifestationen. Das ‚No’ des Tanzes und die Inszenierungen der Tanzforschung, Symposium Clear the Air. Künstlermanifeste in Choreographie, Performance Art und bildender Kunst seit den 1960er Jahren, Ludwig-Maximilian-Universität München, 5.12.2015
Identity Games. A report from the brave new dance education world, Vortragsreihe des MA Solo/Dance/Authorship, Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, 27.5.2015
AUS/BILDUNG?, Vortragsreihe Zungen künstlerischer Forschung, Tanzquartier Wien, 23.1.2015
Discourse-Choreographies, Vortragsreihe des MA Solo/Dance/Authorship, Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, 6.11.2014
Nicht nichts. Tanzwissenschaft als Diskurs-Choreographie, Themenforum Disziplinierung der Disziplin – Konstitutionsprozesse von Theater- und Tanzwissenschaft, Jahreskongress der Gesellschaft für Theaterwissenschaft, Bochum, 26.9.2014
Perform Spectatorship or Else... Jacques Rancières emanzipierter Zuschauer auf der Bühne des Tanz- und Theaterdiskurses, Tagung Die Kunst der Rezeption, Seminar für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft Zürich, 31.10.2013
We have never been postdramatic! The staging of dance in the realm of the postdramatic, Konferenz Dance ACTions – traditions and transformations, Society for Dance History Scholars u. Nordic Forum for Dance Research, Norwegian University of Science and Technology, Trondheim, 10.6.2013
The Evil Eye of the Authorium vs. an Aesthetics of Response-ability, Vortragsreihe des MA Solo/Dance/Authorship, Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin, 29.5.2013
Zur Politizität des Zuschauens im zeitgenössischen Tanz und Theater, Vorlesungsreihe Zur Medialität der Künste, Hochschule der Künste Bern, 28.4.2013
„Can He Walk? Moreover, Can He Dance?“ (Friedrich Nietzschse) Two movements between dance(-theory) and philosophy at the beginning of the 20th and 21st centuries, Konferenz Performance Philosophy: Staging a New Field, University of Surrey, 12.4.2013
Re-regarding the Pain of Others in Dance-Theory, Vorlesungsreihe Choreographies of War and Conflict, University of California Riverside, 5.3.2013
Autor des Spektakels oder Spekulationsobjekt? Der Zuschauer im aktuellen Tanz- und Performancediskurs, Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M., 6.10.2012
Re-regarding the Pain of Others in European Dance-Theory, in der Vorlesungsreihe Choreographies of War and Conflict, University of California Riverside, 5.3.2013
not not a lecture #2: Facing For Faces (m. Antonia Baehr), performativer Dialog, Mousonturm Frankfurt, 3.5.2011
https://make-up-productions.de/not-not-a-lecture-2-facing-for-faces-frankfurt-am-main/ Partitur hier: http://sarma.be/docs/2917
not not a lecture #1: two commentaries (m. Sara Manente), performativer Dialog, Tanzquartier Wien, im Rahmen von Scores No2: What Escapes (kuratiert v. Tim Etchells), 2.12.2010
TAGUNGEN / SYMPOSIEN / KURATION
IfAD: Mitbegründung und Ko-Kuration (m. Valerie Wehrens) des IfAD – Institut für Ausufernde Dramaturgien, Dramaturgisch-choreographische Forschungsresidenz (#1@Tanzfaktur Köln 2021: https://www.tanzfaktur.eu/de/tanzwerk/residenzen/ifad/),
12.-15.7.2021, Resident:innen: Brigitte Huezo, Eng Kai Er, Kareth Schaffer, Lili M. Rampre, Ly Nguyen, Manuel Talarico, Marque-Lin, Martin Hansen. Gäst:innen: Alexandra D’Onofrio (Anthropologie), Mijke van der Drift (Philosophie), Olfa D’Angelo (Experimentalphysik), Tobias Gralke (Demokratieforschung).
Transposium #1: Transcorporealities, künstlerisch-wissenschaftliches Symposium in Kooperation mit dem Museum Ludwig Köln, gefördert vom Ministerium für Bildung und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, u.a. mit Antonia Baehr, Gosie Vervloessem, Nick Mauss, Artmann&Duvoisin, Lars Frers sowie Studierenden des ZZT, 23.11.2019
I prefer not to be. Zeitgenössische Spielarten des Körpers (m. Christina Thurner), Jahrestagung des ProDoc-Graduiertenkollegs “Intermediale Ästhetik. Spiel – Ritual – Performanz”, Universität Bern, 23./24. September 2010.
DRAMATURGISCHE Zusammenarbeit (Auswahl)
Özlem Alkis Soundtracking the Stage, UA 2021, TanzFaktur Köln
Eva Meyer-Keller Living Matters, UA 2019, PACT Zollverein Essen
Eva Meyer-Keller Some Significance, UA 2017, PACT Zollverein Essen
Simone Aughterlony Show and Tell, UA 2013, Gessnerallee Zürich
Doris Uhlich Comeback, UA 2012, Mumuth / steirischer herbst Graz
Sara Manente Faire un four, UA 2011, Beursschouwburg Brüssel
Wissens- und Vermittlungskulturen im Tanz
Politik/en der Tanzvermittlung
Methoden transdisziplinärer Forschung
Zeitgenoss*innenschaft als Konstruktion
Performances und Öffentlichkeit/en
Diskurskonzepte in Tanz und Philosophie
Körper: Raum: Relationen
2016
Tanzwissenschaftspreis NRW
2015
Fakultätspreis der Philosophisch-Historischen Fakultät der Universität Bern
Thematische Seminare, Workshops, Projekte (Beispiele)